Mobilisation
Mobilisation ist eine manuelle Therapietechnik in der Physiotherapie, bei der passive Bewegungen eines Gelenks innerhalb des physiologischen Bewegungsspielraums durchgeführt werden, um die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Das Ziel der Mobilisation ist es, die Beweglichkeit in einem zuvor steifen oder schmerzhaften Gelenk wiederherzustellen. Dabei werden die Gelenkflächen gegeneinander verschoben, ohne dass der Patient selbst aktiv mitbewegt. Diese passiven Bewegungen werden als "Accessory Movements" bezeichnet und können nicht aktiv vom Patienten durchgeführt werden.
Der australische Physiotherapeut Geoffrey Maitland hat die Mobilisationstechniken in fünf Grade eingeteilt, die sich in Amplitude und Geschwindigkeit unterscheiden. Die Grade I und II dienen vor allem der Schmerzlinderung und aktivieren Mechanorezeptoren in der Gelenkkapsel. Die Grade III und IV zielen auf eine Dehnung der Gelenkkapsel ab. Grad V bezeichnet einen einzelnen Hochgeschwindigkeits-Impuls am Ende des Bewegungsspielraums.
Mobilisationen können bei verschiedenen Gelenkproblemen eingesetzt werden, beispielsweise bei Steifigkeit, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Sie sollten nur von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden, die über fundierte Kenntnisse der Gelenkbiomechanik und möglicher Kontraindikationen verfügen.
Insgesamt ist die Mobilisation eine wichtige Behandlungstechnik in der Physiotherapie, um die Gelenkfunktion zu verbessern, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Beispiel
Bei einem Patienten mit eingeschränkter Beweglichkeit im Schultergelenk nach einer Operation führt der Physiotherapeut vorsichtige Mobilisationstechniken durch, um das Gelenk zu lockern, Verklebungen zu lösen und die schmerzfreie Beweglichkeit schrittweise wiederherzustellen.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Mobilisation und Manipulation?
Mobilisation arbeitet mit sanften, wiederholt oszillierenden Bewegungen innerhalb oder am Ende des verfügbaren Bewegungsradius, während Manipulation einen einzelnen, schnellen Impuls über den Widerstand hinaus verwendet.
Wann ist eine Mobilisation angezeigt?
Mobilisation eignet sich zur Behandlung von schmerzhaften Bewegungseinschränkungen, Blockierungen und Funktionsstörungen der Gelenke, oft in Kombination mit anderen physiotherapeutischen Maßnahmen.
Welche Voraussetzungen müssen für eine sichere Mobilisation erfüllt sein?
Der Therapeut muss über fundierte anatomische Kenntnisse, klinische Erfahrung und eine spezifische Ausbildung in manueller Therapie verfügen. Kontraindikationen wie Frakturen, Instabilitäten oder entzündliche Prozesse müssen ausgeschlossen sein.