Stosswellentherapie
Die Stosswellentherapie, auch als extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) bezeichnet, ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode in der Physiotherapie, bei der energiereiche Schallwellen gezielt auf erkrankte Körperregionen gelenkt werden.
Stosswellen sind kurze, intensive Schallimpulse, die Wasser und Weichteilgewebe durchdringen können. Treffen sie auf Festkörper wie Kalkablagerungen oder Knochengewebe, entladen sie ihre Energie und entfalten verschiedene therapeutische Effekte:
- Anregung von Regenerationsprozessen und Verbesserung der Durchblutung
- Linderung von Schmerzen durch Blockade der Schmerzrezeptoren
- Auflösung von Verkalkungen und Ablagerungen
- Förderung der Knochenheilung bei schlecht verheilenden Frakturen (Pseudarthrosen)
In der Physiotherapie kommt die Stosswellentherapie bei verschiedenen orthopädischen Erkrankungen zum Einsatz, darunter:
- Kalkschulter (Tendinitis calcarea) und Impingement-Syndrom der Schulter
- Tennisellenbogen und Golferellenbogen
- Fersensporn und Achillessehnenbeschwerden (Achillodynie)
- Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) und Sehnenentzündungen
Die Behandlung erfolgt ambulant und dauert etwa 10-15 Minuten pro Sitzung. Dabei wird ein Schallkopf auf die betroffene Körperregion aufgesetzt, der die Stosswellen in das Gewebe abgibt. Je nach Indikation sind meist 3-5 Behandlungen im Abstand von 7-10 Tagen erforderlich.
Obwohl die Stosswellentherapie als nebenwirkungsarm gilt, kann es vorübergehend zu Rötungen, Schwellungen oder verstärkten Schmerzen im behandelten Areal kommen. Kontraindiziert ist das Verfahren bei Tumoren, Entzündungen, Blutgerinnungsstörungen und in der Schwangerschaft.
Insgesamt stellt die Stosswellentherapie eine wirksame, schonende und oft auch kostengünstige Alternative zu operativen Eingriffen dar. Durch die Anregung körpereigener Regenerationsprozesse kann sie Schmerzen lindern und die Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparats verbessern.
ESWT (Extrakorporale Stoßwellentherapie)
Stosswellenbehandlung, Lithotripsie (bei Nierensteinen)
Beispiel
Ein Patient mit chronischen Schmerzen im Bereich der Achillessehne wird mit Stoßwellentherapie behandelt. Dabei werden die Stoßwellen gezielt auf die betroffene Sehne gerichtet, um Heilungsprozesse anzuregen und die Schmerzen zu lindern.
FAQ
Wie funktioniert die Stoßwellentherapie genau?
Bei der Stoßwellentherapie werden extrakorporal erzeugte, hochenergetische Schallwellen über einen Applikator in das betroffene Gewebe wie Sehnen oder Knochen geleitet.
Für welche Erkrankungen wird die Stoßwellentherapie eingesetzt?
Häufige Indikationen sind Kalkschulter, Tennisellenbogen, Fersenschmerzen, Knochenbrüche und Erektile Dysfunktion. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht bei allen Erkrankungen belegt.
Ist die Stoßwellentherapie schmerzhaft?
Die Behandlung selbst ist in der Regel nicht schmerzhaft. Manche Patienten empfinden ein leichtes Spannungsgefühl im Behandlungsgebiet.