Sehnenriss – Was Sie zur Heilung und Prävention tun können

Kurz und knapp
- Ein Sehnenriss ist eine teilweise oder vollständige Unterbrechung einer Sehne, die den Muskel mit dem Knochen verbindet – oft bedingt durch Überlastung oder degenerative Prozesse, besonders im Alter ab 30 Jahren.
- Typische Symptome sind ein lautes Knall- oder Geräusch, starker Schmerz, Bewegungseinschränkung und Schwellungen; sowohl im Schultergelenk als auch an der Achillessehne können solche Verletzungen auftreten.
- Die Diagnose erfolgt über eine ausführliche Untersuchung inklusive Anamnese, klinischer Untersuchung sowie bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und MRT.
- Die Behandlung kann konservativ (mit Ruhigstellung, Schmerzmitteln und Physiotherapie) oder operativ (durch Operation, z. B. Vernähen oder Sehnenplastik) erfolgen.
- Eine gezielte Rehabilitation & Physiotherapie sowie präventive Maßnahmen (Dos and Don'ts) sind entscheidend, um Folgeschäden und Kraftminderung in der Muskulatur zu vermeiden.
Was ist ein Sehnenriss?
Ein Sehnenriss ist eine schwerwiegende Verletzung, bei der die Sehnen – die essenziellen Verbindungsstellen zwischen Muskel und Knochen – entweder vollständig oder nur teilweise reißen. Besonders Sportverletzungen führen häufig zu solchen Schäden. Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Sehnen ab, wodurch sie anfälliger für Überdehnungen und Einrisse werden.
Welche Funktion erfüllen Sehnen?
Sehnen sind die tragenden Elemente unseres Bewegungssystems.
Sie verbinden den Muskel mit dem Knochen und übertragen so die vom Muskel erzeugte Kraft auf das Gelenk – beispielsweise im Schultergelenk oder an der Achillessehne.
Wann reißt eine Sehne?
Die Ursachen für einen Sehnenriss sind vielfältig und oft multifaktoriell:
Symptome eines Sehnenrisses
Die Symptome eines Sehnenrisses sind in der Regel deutlich spürbar und variieren je nach Ausmaß der Verletzung:
- Totaler Riss:
Hier hören Sie oft ein markantes Knall-Geräusch, gefolgt von einem sofort einsetzenden, intensiven Schmerz. Die Bewegung des betroffenen Gelenks – sei es das Schultergelenk oder die Achillessehne – ist stark eingeschränkt, begleitet von einer deutlichen Schwellung und oft auch einem Bluterguss. - Teilweiser Riss:
Bei einem teilweisen Einriss klingen die anfänglichen Schmerzen häufig schneller ab, und die Beweglichkeit ist weniger stark beeinträchtigt. Dennoch kann ein leichtes Gefühl von Instabilität und ein gewisser Kraftverlust in der Muskulatur auftreten.
Welche Sehnen häufig betroffen sind
Das Schultergelenk ist eines der flexibelsten, aber auch verletzungsanfälligsten Gelenke des Körpers.
- Sehnenriss an der Schulter:
Beim Schulterriss spielt die Rotatorenmanschette eine zentrale Rolle. Eine Sehnenruptur in diesem Bereich führt zu starken Schmerzen, einem deutlichen Kraftverlust im Oberarmkopf und einer erheblichen Bewegungseinschränkung. Patienten berichten häufig von einem abrupten Knall, der das Moment der Verletzung markiert. - Weitere betroffene Sehnen:
Neben der Schulter können auch die Achillessehne, Bizepssehne und Muskelsehnen der Finger betroffen sein. Ein Achillessehnenriss ist beispielsweise mit extremen Schmerzen und einer Unfähigkeit, den Beinbereich normal zu belasten, verbunden.
Wie finde ich heraus, dass meine Sehne gerissen ist?
1. Anamnese und klinische Untersuchung
Ihr Arzt oder Spezialist für Orthopädie befragt Sie ausführlich zum Unfallhergang, den auftretenden Schmerzen und der Bewegungseinschränkung.
Durch spezielle Funktionstests wird der betroffene Bereich – sei es das Schultergelenk oder eine andere Muskelsehne – genau untersucht.
2. Bildgebende Verfahren
Mit Ultraschall können Sehnenverletzungen dynamisch dargestellt werden, während Röntgen dazu dient, Knochen oder Bänder auszuschließen.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) liefert besonders detaillierte Bilder des Weichteilgewebes und ist daher unverzichtbar, um das Ausmaß einer Sehnenruptur präzise zu beurteilen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung eines Sehnenrisses richtet sich nach der Schwere der Verletzung:
Direkt nach dem Unfall sollten Sie die PECH-Regel befolgen: Legen Sie eine Pause ein, kühlen Sie die betroffene Stelle mit Eis (kühlende Umschläge), verwenden Sie einen Compression (Druckverband) und lagern Sie den Bereich in Hochlagerung. Diese Maßnahmen helfen, erste Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
Bei teilweisen Rissen kann die Behandlung mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln (wie NSAIDs), Ruhigstellung und gezielter Physiotherapie erfolgen. Diese Therapieansätze zielen darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten, ohne dass sofort eine Operation notwendig wird.
Sollte es zu einem vollständigen Sehnenabriss oder zu irreparabel beschädigtem Gewebe kommen, wird häufig eine Operation empfohlen. Dabei werden die Sehnenenden mithilfe von Fadenankern wieder zusammengenäht oder, falls erforderlich, durch eine Sehnenplastik ersetzt.
Die anschließende, intensive post-operative Rehabilitation ist essenziell, um die ursprüngliche Kraft und Beweglichkeit der Muskulatur wiederherzustellen.
Nach der initialen Behandlung ist eine gezielte Rehabilitation entscheidend:
- Physiotherapeutische Maßnahmen:
Ein individuell abgestimmtes Therapieprogramm unterstützt Sie dabei, die volle Beweglichkeit des betroffenen Gelenks – etwa im Schultergelenk oder an der Achillessehne – schrittweise wiederzuerlangen. - Übungsbeispiele und Zeitpläne:
Schon wenige Tage nach der Operation oder dem Unfall beginnen sanfte Dehnübungen und Kräftigungsprogramme. Mit fortschreitender Heilung steigert sich die Belastung langsam, um die Muskulatur zu stärken und dauerhafte Kraftminderung zu vermeiden. - Erfolgsaussichten:
Durch die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Spezialisten und Physiotherapeuten können Sie den Heilungsprozess optimieren und Rückfälle verhindern.
Tipps für die Erholungsphase
In der Erholungsphase sollten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Belastung und Schonung achten:
- Do's:
- Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes und Physiotherapeuten.
- Führen Sie regelmäßig empfohlene Übungen durch.
- Achten Sie auf eine ergonomische Haltung.
- Nutzen Sie unterstützende Hilfsmittel wie Schienen oder Bandagen zur Stabilisierung des Gelenks.
- Vermeiden Sie Überbelastung und zu frühe Rückkehr in intensive sportliche Aktivitäten.
- Ignorieren Sie keine Warnsignale Ihres Körpers – lassen Sie Schmerzen oder Unsicherheiten ärztlich abklären.
Vorbeugen & richtig reagieren
Vorbeugung und schnelle reaktion sind entscheidend, um Sehnenrissen vorzubeugen oder deren Folgen zu mildern:
- Prävention:
Ein gründliches Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten, das Erlernen einer korrekten Bewegungstechnik und die Verwendung passender Schutzausrüstung (wie geeignetes Schuhwerk oder Einlagen) sind essenziell. - Im Ernstfall:
Bei einer akuten Verletzung sollten Sie sofort Kälte anwenden, den betroffenen Bereich ruhigstellen und gegebenenfalls Schmerzmittel einnehmen. Eine rasche ärztliche Untersuchung ist wichtig, um weitere Schäden zu verhindern.
Was tue ich wenn meine Sehne gerissen ist?
Sollten Sie einen Sehnenriss vermuten, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:
Im akuten Fall kontaktieren Sie den Rettungsdienst oder besuchen Sie die nächstgelegene Unfallambulanz.
Spezialisierte Ärzte in der Orthopädie oder Sportmedizin stehen Ihnen zur Verfügung, um Ihre Verletzung genau zu diagnostizieren und die passende Therapie einzuleiten.
Kostenübernahme
In der Regel werden alle notwendigen Diagnose- und Behandlungsmaßnahmen von Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung übernommen – nutzen Sie hierfür Ihre e‑card.
Bei bestimmten Leistungen können Selbstbehalte anfallen, über die Sie detaillierte Informationen bei Ihrem Sozialversicherungsträger erhalten.
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